Mittwoch, 30. Oktober 2024

Liebe

 Ich sitze auf meinem Kissen. Habe die Augen geschlossen. Lasse die Gedanken ziehen. Ich versuche an keinem hängen zu bleiben. Das ist nicht so ganz einfach, denn in meinem Kopf herrscht ein Sturm. Dicke Wolken verdunkeln meinen Himmel. Sie verdecken die Sonne. Ich weiß, daß sie scheint doch ich spüre sie nicht. Mir ist irgendwie kalt.

Da sprühre ich plötzlich zwei befellte Arme, die sich um mich legen. Ich spüre wie sich eine Brust und ein Bauch gegen meinen Rücken drücken und schließlich zwei starke Beine meinen Schneidersitz umschließen. Plötzlich fühle ich mich geborgen. Im selben Augenblick reisen die Wolken auseinander und ein Sonnenstrahl fällt mir direkt ins Gesicht. Er wärmt mich, Er wärmt mein Herz und ich spüre Liebe, die mich umfängt wie mein Xellsbeer, der sich  gerade um mich gekuschelt hat, um mir den Rücken zu stärken. Ich spüre seine Liebe, die mein Herz durchflutet wie ein reißender Strom. Ich fühle diese Liebe in mir vom Scheitel bis in den kleinen Zeh. 

Ein Grinsen stiehlt sich auf meine Lippen. 

Da sehe ich mein kleines Ich vor mir. Ängstlich und zitternd vom Weinen steht es vor mir und schaut mich flehend an. Ich nehme mich in den Arm und tröste ihn. 

"Alles wird gut."

Ich gebe ihm all meine Liebe weiter und er geht in mir auf. Als glücklicher Teil von mir. Alle meine Ängste sind wie weg geblasen. Voller Zuversicht kann ich in den Tag staren. 

Als ich meine Augen öffne ist kein Xellsbeer da. Klar er ist längst im Winterschlaf und träumt friedlich in seiner Höhle. Aber wenn ich ihn brauche ist er für mich da. Das ist unsere Verbindung, die ich so lange schon spüre. Die mich mein Leben lang begleitet hat. Aber erst jetzt kann ich sie wirklich fühlen:

Meine LIEBE für mich.

Montag, 28. Oktober 2024

50

50 

Wer hätte gedacht, daß wir es so weit schaffen? 

Wer hätte gedacht, daß so viel Gutes dabei herauskommt?  

Wer hätte gedacht, daß Du so weit mit mir gehst? 

Da wabert sie durch den Raum - groß, raumeinnehmend wie Tosca, das brechreizerzeugende Parfüm meiner Mutter in früher Kindheit. Melancholie macht sich breit. Arm in Arm mit Wehmut und Erinnerung. Die drei Schwestern in freudiger Eintracht, die immer auftauchen, wenn man zurückdenkt. Ein Doppelzentner, würde man es in Gewicht ausdrücken. Aber erdrückt es mich? Nein. 50 Beiträge die luftig und leicht durch den Raum flattern wie Schmetterlinge auf einer Sommerwiese. Klar sind da auch Nachtfalter dabei. Totenkopffalter, die an den Flügleenden flüssige Schwermut daher wallen lassen und alles Licht um sich herum aufzusaugem scheinen. Ein paar, die nicht so leuchtend schimmern und ein paar mit ganz abgewetzten Flügeln und klar gibt es auch ein paar Kohlweißlinge darunter aber die machen, daß die Tagpfauenaugen und Schwalbenschwänze erst so richtig leuchten. Und die meisten sind kunterbunte, fröhlich durch den Tag gambelnde Falter, die sich des Lebens freuen und mal hier und mal dort vom süßen Nektar der Beachtung eines Lesers kosten. Sich dann wieder überglücklich in die Luft erheben und im Sommerblau des Himmels entschwinden.  

Wenn ich meinen Blick über diesen Blogg schweifen lasse, von meiner imaginären Bank unter dem großen alten Kastanienbaum, erfaßt mich Stolz auf mein Werk. Egal wie lange es dazu gebraucht hat. Egal wie viele Fehler in den Texten versteckt sind.

Mich erfaßt Glück. Ein breites Grinsen stielt sich auf mein Gesicht und zusammen mit meinem Xellsbeer schau ich dem wilden Treiben zu. Wir sitzen da, den Arm um die Schultern gelegt, wie  Eltern, die ihren Kindern beim Buddeln im Sand zuschaut. Was für ein friedlicher Anblick.  

Da kommt mir ein Gedanke. Die drei Schwestern lösen sich in Luft auf. Ich drehe mich zum Xellsbeer und sage: “komm lass uns gleich noch einen schreiben, Ich bin gespannt was mir noch so alles einfällt.” 

ER grinst und raunt mir verschwörerisch zu: " Da habe ich bei Dir keine Sorge!"

  

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Wenn Liebe zur Waffe wird

leider ist es kein scherz
´s geht nur noch um schmerz
was tust du uns an
    und denkst nur daran
        was man noch tuen kann

zur waffe wird liebe
wir stehlen wie diebe
was tust du uns an
    und denkst nur daran
        was man noch tuen kann

was ich liebe kommt weg
denn schmerz ist der zweck
was tust du uns an
    und denkst nur daran
        was man noch tuen kann

die kinder sind waffen
damit willst dus schaffen
was tust du uns an
    und denkst nur daran
        was man noch tuen kann

egal wie sie leiden 
sie müssen da bleiben
was tust du uns an
    und denkst nur daran
        was man noch tuen kann

was bleibt wohl am ende
gibt es keine wende
tun wir uns das an
    und denken nur dran
        was man noch tuen kann?