Der erste Schnee…
…. die andere Seite
Es schneit.
Sachte tanzen große
Flocken aus dicken Wolken zur Erde hernieder.
Die Kinder Lachen
und tanzen mit, freuen sich aufs Schlittenfahren, bauen Männer und Frauen mit
runden Bäuchen, jauchzen vor Übermut. Nordpolexpeditionen kämpfen sich durch
Schneestürme. Bergsteiger erklimmen die höchsten Berge, Eskimos errichten ihre Iglus.
Festungen werden gebaut, Schneeballschlachten geschlagen und Schneeengel
fabriziert.
Der Xellsbeer
stapft durch bei klirrender Kälte den knarrenden Schnee und erfreut sich eingehüllt
in einen dicken langen Schal, an der bezuckerten Landschaft. Schneeflocken
funkeln im hellen Sonnenlicht. Eiszapfen wachsen von den Dächern herunter und
aller Lärm wird vom tiefen Schnee verschluckt. Was für ein herrlicher Tag.
Aller Lärm?
Nicht ganz. Als
der Xellsbeer an eine Straße kommt schüttelt er mal wieder den Kopf. Autofahrer
die es besser können hupen die Langsamfahrer von der Fahrbahn. Sie können nicht
warten und überholen schlingernd. Ihm wird schon beim Zusehen Angst und Bange.
Wie es wohl der Frau in dem überholten Fahrzeug geht? Der Xellsbeer sieht Ihre
Bremslichter leuchten.
Außer den Kindern
scheint sich niemand über den Schnee zu freuen. Alle Menschen, denen der
Xellsbeer begegnet schimpfen über den vielen Schnee, die Kälte, das Mistwetter.
Er schaut sich
um. Wo ist denn hier Mist?
Der Xellsbeer
versteht die Menschen einfach nicht. Das Wetter ist doch wirklich herrlich. So
einen schönen Tag hat er ja noch nie erlebt. Er besinnt sich… Nee noch nie.
Und da fällt es
ihm plötzlich ein warum. Normal verschläft er doch den ganzen Winter. All die
Jahre hatte er sich im Herbst eine Wampe angefressen und bevor der erste Schnee
gefallen war, in seine gemütliche Kuscheldecke gehüllt in seiner Höhle im
Winterschlaf tief und fest alles verschlafen. Wie schade eigentlich. Wo es doch
so schön ist im Schnee.
Genießerisch
schließt er die Augen, läßt die Sonne auf sein Bärengesicht fallen und holt
tief Luft. Plötzlich muß er gähnen. Er dreht sich um und macht sich auf den Weg
nach Hause. Gegen seine Natur kann mein einfach nichts machen.
Schon auf dem
Weg fallen ihm beim Laufen fast die Augen zu. Mit letztem Willen schnappt er
sich seine Decke, legt sich hin und schläft sofort ein. Er träumt von
Schneeflocken… Kinderlachen… Rodeln…da wäre er eigentlich gerne dabei. Aber
hier ist es doch soooooo gemütlich. Nächstes Jahr….
…bestimmt!
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