Hey Xellsbeer
"Seit meinem letzten Besuch habe ich mir ein paar Gedanken gemacht." sage ich zum Xellsbeer als ich ihm über den Weg laufe.
"Man sollte es nicht glauben. Du denkst nach?" lächelt er mir entgegen.
"Haha!" aber ich lasse mich nicht beirren: "Ich habe mich gefragt, ob wir aus dem Blog hier was machen können. So mit richtig Erfolg und tausenden von Likes."
"Warum?"
"Na das wäre doch was, wenn ich hiermit Geld verdienen würde. Oder vielleicht sogar davon leben könnte. Nicht mehr jeden Tag zur Arbeit sondern irgendeinen Blödsinn ausdenken und hier aufschreiben. Die ganze Welt würde darauf ungeduldig warten, was mir als nächstes einfällt und dann glücklich und zufrieden den Like-Button drücken. Wir könnten im Wohnmobil durch die Welt fahren und von unseren Eindrücken und Abenteuern berichten. Was für ein Leben." schwärme ich ihm vor.
Ungläubig schaut mich der Xellsbeer von der Seite an. Dann kratzt er sich am Kopf und schaut in die Ferne. Dann wieder zu mir.
"Ich dachte ich bin für DICH da und du machst das für uns. und mal ganz ehrlich: Wen sollte bitte schön interessieren, was Du denkst außer uns beiden?" Ich schaue in seine klaren blauen Augen und sehe echte Zweifel.
"Vielleicht müsste man ein paar Sachen erfinden oder spannender Erzählen und die Beiträge müßten kürzer sein. Wer ließt schließlich so lange ein und denselben Text?" versuche ich mich raus zu reden. "und ich bräuchte vielleicht noch jemand für die recktschreipfeler, ein neues Designe und ne andere Schrift." schwärme ich ihm vor
"Glaubst Du wirklich ich würde da mitmachen würde?"
Erschrocken schaue ich ihn an. Ich habe mir darüber noch garkeine Gedanken gemacht. Schließlich ist das hier ja mein Blog und der Xellsbeer die Ausgeburt meiner Phantasie.. hätte er denn eine Wahl.
Mir kommen Bilder in den Sinn. Ein Xellsbeer in Ketten in einem dreckigen, dunklen Verlies bei Fackelschein und ich mir der Peitsche als Antreiber: "Los beweg dich!" "Sag mir was ich hören will!" oder "Erlebe gefälligst ein Abenteuer!" schreiend, während der Xellsbeer bockig und wütend auf mich alles verweigert, was ich von ihm will. Ich muß mich schütteln. Nee das will ich nicht. Ich falle ihm in die Arme und schluchze ein "tut mir leid" an seine Brust.
Das hier bleibt ein kleiner Blog in einer schillernden Seifenblase, in einer vergessenen Niesche irgendwo im Internet. Keiner kennt den Weg. Niemand schaut her.
"Nur Du und Ich mein Bester!"