Verschlafen reibt sich der
Xellsbeer die Augen. Was hat ihn denn da geweckt? Da war doch was. Ist es
wieder so weit?
Als der Xellsbeer seine Nase aus
der Höhle streckt knallt es schon wieder. Ein ganz klein wenig erschreckt sich
der große Xellsbeer doch und zuckt zusammen. Aus dem Augenwinkel sieht er ein
Licht am Himmel. Nicht das große Licht, sondern ein lila leuchtender Punkt wie
ein Stern. Allerdings bewegt er sich. Und auch das nicht wie eine Sternschnuppe
vielleicht. Und da… Plötzlich zerspringt dieser Stern in 9 Strahlen und sieht
nun aus wie eine wunderschön glitzernde Blume. Und so was am helllichten Tag. Na
sowas.
Gemütlich stapft der Xellsbeer
durch den Schnee zum Dorf um sich ein wenig umzusehen. Noch ein paarmal knallt
es und diese Glitzerblumen wachsen in den Himmel. „Eigentlich ganz schön“ denkt
er noch da fällt ihm ein Holzstäbchen auf den Kopf. Wo kommt das denn her?
Da läuft er mir über den weg.
„Ja hallo Xellsbeer was hat dich
denn aus dem Schlaf gerissen?“ In diesem Augenblick knallt es schon wieder. Er deutet
auf die Rakete am Himmel.
„Tja da können es wohl einige
nicht erwarten, daß das alte Jahr zu Ende geht. Die knallen schon den ganzen
Tag. Eigentlich soll das erst um Mitternacht passieren um das neue Jahr zu
begrüßen und die bösen Geister des alten zu vertreiben aber manche Menschen
können so lange einfach nicht warten und lassen es schon früher knallen. Die hier
sind ganz besonders eifrig. Und das obwohl es dieses Jahr doch eigentlich
verboten ist.“
„Warum verboten?“ fragt mich der
Dicke.
„Na wegen Corona!“ sage ich.
„Corona… Corona! Ihr macht Euch
ganz schön durcheinander wegen diesem Corona. Letztes Jahr saßen wir noch im
Garten und haben eins getrunken da war doch auch nichts. Und jetzt soll das
gute Bier an allem Schuld sein?“
„Doch nicht das Bier du
Xellsbeer! Das Virus. Bist wohl noch nicht ganz wach. Träumst wohl noch du
alter Beer. Wir haben doch eine Pandemie! Ein haufen kranke und viele Tote…
Hast wohl alles verschlafen?“
Ja das hat der Xellsbeer. Er wundert
sich. Jetzt erst fällt ihm auf , daß so wenige Menschen auf der Straße sind. Hmmm…
Vielleicht ist das ja die
richtige Strategie. Vielleicht sollten wir alle auch die zweite Welle einfach
verschlafen. Aber neee, dafür ist mein Winterspeck doch nicht dick genug. Also
halten wir uns eben an die Vorgaben und Verbote.
Peng! Schon wieder eine Rakete.
Der Xellsbeer macht sich wieder
auf den Weg in seinen Wald. Auf dem Weg überlegt er was nur mit den Menschen
los ist. Aber er kommt zu keinem Ergebnis. Ihm ist das alles zu viel. Zu viele Verbote. Zu
viel Streit. Zu viele Meinungen. Er weiß nur eins: Er bleibt bis Mitternacht wach und schaut sich das Feuerwerk an.
Leuchtende Blumen und Lichter die sich in den Himmel schrauben und in allen
Farben leuchten und blitzen. Einfach schön. Als alle Geister vertrieben sind
legt er sich hin. Beim Einschlafen sagt er leise vor sich hin:
„Ihr macht euch durcheinander. Manchmal muß man eben was machen, auch wenn es verboten ist. Ziviler Ungehorsam! Manchmal muß man sich nicht alles nehmen lassen. Was bleibt denn sonst noch übrig. Und irgendwo ist es dann auch mal gut.
Ihr habt doch alle
einen Knall! Gute Nacht!“
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